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Projekt Aktive Sicherheit

Die Vision automobiler Forschungsanstrengungen ist langfristig das sichere, teilautonome Fahren mit vielfältigen Unterstützungsfunktionen für den Fahrer. Im Forschungsprojekt Aktiv-AS geht es darum, aufbauend auf den Ergebnissen vorausgegangener Forschungsvorhaben applikations-orientiert zu arbeiten, Prototypen aufzubauen, im realen Verkehr zu erproben und zu optimieren. Die Basis für zukünftige Fahrerassistenzsysteme ist die zuverlässige und robuste Erfassung der Fahrumgebung und deren Interpretation die den überlasteten und unaufmerksamen Fahrer unterstützen, Fehlhandlungen erkennen und diese selbsttätig kompensieren. So entstehen mittelfristig marktfähige Fahrerassistenzsysteme.             

Die Forschungsarbeiten werden in 5 Aktiv-AS Teilprojekten durchgeführt:                                    

  • – Aktive Gefahrenbremsung                                   
  • – Integrierte Querführung                                   
  • – Kreuzungsassistenz                                   
  • – Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer                                   
  • – Fahrsicherheit und Aufmerksamkeit                                     
  • – Projektpartner und Projektkosten       
  • – Factsheet “Aktiv Commiunication Unit”

Die Teilprojekte

Automatische Bremssysteme zur Kollisionsvermeidung und Unfallfolgenminderung werden im Teilprojekt „Aktive Gefahrenbremsung“ entwickelt. Anders als bei den heute bereits verfügbaren Notbremssystemen wird die aktive Gefahrenbremsung an die Verkehrssituation angepasst sein und wird somit frühzeitiger ausgelöst. Dies erfordert eine hoch entwickelte Fahrumgebungs-erfassung und -interpretation sowie eine der Situation angepasste Systementscheidung. Einen Schwerpunkt stellt das abgestufte Warn- und Handlungskonzept (Warnung > Bremsung > Notbremsung) dar, welches die Fahreraufmerksamkeit berücksichtigt und den Fahrer in das Geschehen mit einbezieht.

Im Teilprojekt “Integrierte Querführung“ wird eine kontinuierliche, integrierte Querführungsunterstützung für den Geschwindigkeitsbereich von 0 bis 180km/h für Spurhaltung, Spurwechsel sowie innerhalb von Baustellen entwickelt. Ziel ist eine zuverlässige, teilautonome Spurhaltung auch in komplexen Fahrsituationen. Intensive Akzeptanztests werden durchgeführt.

Kreuzungen sind die Knotenpunkte der Verkehrsströme. Sie erfordern eine deutlich höhere Aufmerksamkeit des Fahrers und sind nach wie vor Unfallschwerpunkte. Der Schwerpunkt des Teilprojektes “Kreuzungsassistenz“ ist die Reduzierung der Unfälle an Kreuzungen durch die Unterstützung des Fahrers beim Überqueren einer Kreuzung und beim Ein- und Abbiegen. Bordsensorik, kooperative Kommunikation, Integration von Positionierungs- und digitalen Karten sowie eine umfassende Situationsanalyse bilden die Basis der Kreuzungsassistenz. Eine geeignete Auswahl von Informations- und Warnstrategien bis hin zum automatischen Eingriff stellt die optimale Unterstützung des Fahrers sicher.

Im Teilprojekt “Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer“ werden Systeme entwickelt und getestet, die mittels einer vorausschauenden Sensorik Gefahrensituationen mit ungeschützten Verkehrsteilnehmern bereits im Vorfeld eines drohenden Unfalls erkennen und wirkungsvolle Schutzmaßnamen einleiten, die einen Aufprall vermeiden oder zumindest die Unfallfolgen deutlich mildern. Die Bandbreite der Maßnahmen beinhaltet sowohl die Warnung des Fahrers und der ungeschützten Verkehrsteilnehmer, den aktiven Eingriff in das Bremssystem als auch die Verwendung (ir-)reversibler Schutzmechanismen. Die zuverlässige Aktivierung dieser Maßnahmen stellt eine große Herausforderung für die Sensorik dar, insbesondere hinsichtlich der Erscheinungsvielfalt von ungeschützten Verkehrsteilnehmern in komplexem Verkehrsumfeld, der kurzen Reaktionszeiten und einer angepassten Situationsanalyse.

Das querschnittliche Teilprojekt “Fahrsicherheit und Aufmerksamkeit“ beschäftigt sich mit der Erfassung der Fahreraufmerksamkeit mit Hilfe von Umgebungssensorik und/ oder Videokameras. Zur Anpassung der Warn- und Eingriffsstrategien in den Applikationsprojekten wird der  Aufmerksamkeitsgrad des Fahrers mit einbezogen. Zusätzliche Maßnahmen zum Erhalt der Fahreraufmerksamkeit werden untersucht. Für  aktive Sicherheitssysteme werden Entwicklungsmethoden geschaffen und hinsichtlich ihres Einsatzes in kritischen Situationen untersucht. So kann das Langzeitverhalten des Fahrers und der Systemeinfluss auf die Unfallzahlen vorhergesagt werden. Nicht zuletzt werden rechtliche Aspekte der Systemeinführung diskutiert.

Projektpartner

Adam Opel GmbH, Allianz Zentrum für Technik GmbH, AUDI AG, Audi ElectronicsVenture GmbH, BMW Forschung und Technik GmbH, Bundesanstalt für Straßenwesen, Continental Teves AG & Co.oHG, Daimler AG, MAN Nutzfahrzeuge AG, Robert Bosch GmbH, Siemens Restraint Systems GmbH, Siemens VDO Automotive AG und Volkswagen AG. Als Unterauftragnehmer arbeiten außerdem zahlreiche Universitäts- und Forschungsinstitute sowie kleinere und mittelständische Unternehmen.

Projektkosten / -förderung

37,5 M€   /  15 M€

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